Der Weg zu einer erfolgreichen Brut
Zuchtstamm
Für eine erfolgreiche Brut braucht man einen kleinen Stamm. Dieser Stamm beinhaltet idealerweise einen Hahn und vier Hennen. Die Wachteln sollten 10 Wochen alt sein. Ab einem Alter von 25 Wochen sinkt die Legeleistung und auch die Fruchtbarkeit.
Wenn Du eine hohe Schlupfrate erzielen möchtest, dann solltest Du den Hahn nach 25 Wochen gegen einen jüngeren tauschen. Dieser Wechsel passiert am besten, bevor dieser geschlechtsreif ist. So kann er sich gut eingewöhnen und hat vor den Althähnen und Hennen nichts zu befürchten.
Bruteier oder gleich Mastwachteln kaufen?
Für mich war gleich klar, dass ich mir Bruteier mittels Brutmaschine ausbrüten möchte. Es ist wirklich immer wieder ein kleines Wunder, wenn die niedlichen Küken schlüpfen. Dann braucht man zwar wieder ein paar Utensilien mehr, aber das war es mir Wert. Gerade wenn man die Tiere auch zur Fleischgewinnung hält, braucht man ja immer wieder Nachschub und der Bruttrieb ist bei Mastwachteln und Wachteln im Allgemeinen nicht so ausgeprägt. Die Naturbrut kommt daher so gut wie nie vor, und wenn man doch mal eine Glucke hat, dann ist das wirklich eine Seltenheit. Wenn Du jedoch gleich ausgewachsene Mastwachteln erwerben möchtest, dann brauchst Du einen Züchter in der Gegend. Leider besitzen zu wenig Menschen Mastwachteln, sodass sich das oft schwierig darstellt. Aber vielleicht hast Du Glück und hast jemanden in Deiner Nähe. Denn ein Tierversand ist bei Geflügel nur noch mit bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Halte bei der Besichtigung der Mastwachteln die Augen offen! Guck Dir genau an, wie die Mastwachteln gehalten werden und in welchem Zustand sie sind.
Ich habe Dir dafür mal eine kleine Checkliste erstellt!
- Augen sollten klar sein.
- Die Wachteln sollten fit sein.
- An den Krallen sollten keine Kotballen sein.
- Sieh beim Züchter auch im Wachtelstall nach dem Rechten.
Wo bekommst Du Bruteier her?
Ich habe für Bruteier von Mastwachteln fast immer die gleichen Quellen. Diese Quellen heißen Facebook und Ebay-Kleinanzeigen. Bei Facebook gibt es eine Gruppe, die sich „Wachtelzucht„ nennt. Hier findet man, neben Hobbyhaltern, auch richtige Züchter. Du kannst dort beitreten und einen Aufruf starten. Großer Nachteil dabei ist, dass Du keine Bewertungen von anderen hast und nicht wirklich weißt von wo die Eier kommen und in welchem Zustand die Elterntiere sind. Dieses Problem hat man allgemein im Internet, aber bei Ebay-Kleinanzeigen kann man bei den Anbietern schauen, wie viele Follower diese besitzen. Wenn ein Anbieter dort zum Beispiel über 50 Follower hat und vernünftige Beschreibungen und Bilder einstellt, dann kannst Du dort ruhig bestellen.
Mein Tipp an Dich – Fragen stellen zum Zuchtstamm, zur Haltung oder auch zum Brutvorgang. Ein seriöser Anbieter beantwortet gerne Deine Fragen!
Wenn Du der Beschreibung die Zusammensetzung des Zuchtstammes nicht entnehmen kannst, dann erkundige Dich darüber. Wie der Zuchtstamm zusammengesetzt ist, ist entscheidend für Deinen Bruterfolg! Denn wenn im Zuchtstamm ein Hahn mit 7 Hennen läuft, dann ist die Befruchtungsrate eher schlecht. Ideal wäre ein Zuchtstamm mit einem Hahn und vier Hennen.
Lagerung der Bruteier
Der richtige Lagerungsplatz sollte kühl sein, d. h. ca. 12 – 16 °C. Denn der Embryo beginnt ab 30 °C sich zu entwickeln. Durch die dünne Schale verlieren Bruteier viel Wasser. Daher sollte der richtige Platz eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 % besitzen. Während der Lagerung muss man die Bruteier täglich drehen. Das machst Du am einfachsten mittels Eierkarton, dann drehst Du einfach immer nur die Eierpackung und musst nicht jedes Ei anfassen.
Aktuell haben wir nur Bruteier von Legewachteln und Celadons. Bei Interesse schreibt mir gerne eine Email: tina.blitz@gmx.de
Bruteier schicken lassen – Posteingang
Wenn der Postbote Dir nun Deine Bruteier übermittelt, dann packe sie zunächst sorgfältig aus. Zu klein geratene Eier, übergroße Eier oder verschmutze Eier kannst Du direkt aussortieren. Bruteier darf man niemals feucht abwischen, denn dabei würde die Schutzmembran zerstört werden.
Lass sie auch bitte einen Tag ruhen, bevor du sie in den Inkubator einlegst.
Geeignete Eier zur Brut besitzen:
- eine saubere und glatte Schale
- keinerlei Risse
- normale Form und Pigmentierung
- Eigengewicht zwischen 10 -14 Gramm
Inkubator
Beim Inkubator hat man nun die Qual der Wahl. Ich hatte schon mehrere und habe nun eine Kombi mit der ich gut klar komme. Zum einen habe ich für den Schlupf die Brutmaschine von Campo 24 für unter 40 Euro. Dieser ist von der Bedienung super einfach und ich hatte dadurch von Anfang an eine gute Schlupfrate. Zu dem Inkubator braucht man ein sogenanntes Digital Thermometer und Hygrometer für Terrarien. Dieses musste man zusätzlich reinlegen, um die Temperatur und Luftfeuchte zu kontrollieren. Wenn man nur kleine Mengen an Bruteiern ausbrüten möchte, ist das Gerät wirklich toll. Da ich aber oft sehr viele Eier brüte, war mir eine automatische Wendung sehr wichtig und entschied mich daher für den Campo24 Berta 56Pro. Diesen bekommst du für unter 150 €. Sollte für euch Geld keine Rolle spielen, gibt es natürlich weitaus bessere Geräte.
Ihr müsst ein Gerät finden, womit ihr zurecht kommt. Die Bilder sind von meinem Bruja. Dieser war deutlich teurer und kam ich eher schlecht mit zurecht.
TIPP: Vielleicht fragst du Bekannte Hühner/Wachtelfreunde, ob sie ein Gerät zum Leihen hätten. Mittlerweile haben schon viele eigene Brutgeräte und diese Bekannten können dir dann auch genau erklären wie man diesen Inkubator benutzt. Auch Lohnbrut ist möglich.
Flächenbrüter Bruja 3000 digital | Brutkasten Campo 24 | |
---|---|---|
Zum Shop | Zum Shop | |
Fassungsvermögen Wachteleier | ca. 120 | ca. 60 |
Preis | 205,00 | 69,90 |
Schön ist immer ein Sichtfenster, um den Schlupf zu beobachten! Besser als jede Netflixserie.
Tipps für einen erfolgreichen Brutvorgang bei Wachteln
Bitte beachten, dass die Eier min. 24 Stunden „ruhen“ sollen, bis sie in den Inkubator gelegt werden. Vorher auch langsam an höhere Temperaturen gewöhnen, d. h. vorher bei Zimmertemperatur 3 bis 6 Stunden „vorwärmen“.
Der Brutvorgang
Die Bruteinstellungen sind für alle Brutapparate gleich. Ich nehme manchmal den Bruja 3000 oder den oben genannten. Zum Schlupf nutze ich immer den wabenförmigen von Campo 24.
Für eine erfolgreiche Brut, stellt man den Inkubator bereits einen Tag vorher ein.
Versandeier sollten 24 h ruhen bevor man sie einlegt.
Wachteleier brauchen eine Bruttemperatur von 37,7 Grad und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60%.
In den ersten 3 Tagen werden die Eier nicht gewendet und der Inkubator bleibt geschlossen.
Ab Tag 4 wird gewendet. Entweder Manuell oder Vollautomatisch mit dem Bruja. Ab Tag 14 senken wir die Temperatur auf 37,5 Grad und erhöhen die Luftfeuchtigkeit auf mindestens 75%. Die Eier kommen dann auch auf das Schlupfgitter. Ab jetzt werden sie nicht mehr gewendet und der Inkubator bleibt geschlossen.
Für den Schlupf verwenden wir wie schon erwähnt einen weiteren Brutapparat. Wir nutzen einen günstigen von Campo24. Das ist einer der ersten den wir uns gekauft haben und finden ihn für den Schlupf klasse, weil man den Schlupf von allen Seiten beobachten kann.
Oft liegt zum Gerät selbst, auch eine Brutanleitung mit dabei.
Du hast auch die Möglichkeit die Eier nach dem 7. Tag zu durchleuchten. Diesen Vorgang nennt man auch Schieren. Dabei durchleuchtet man die Eier. Wenn Du Adern erkennst, handelt es sich um ein befruchtetes Ei, und wenn das Ei leuchtet wie eine Glühbirne, dann ist das Ei nicht befruchtet. Du kannst diese Eier dann auch aussortieren. Weil sich das Ganze durch die Pigmentierung der Wachteleier eher schlecht erkennen lässt, mache ich das gar nicht mehr.
Nutze meine Schierlampe nur für andere Brutvorgänge, wie von Hühnereiern. Bei dieser Lampe gefällt es mir am besten, dass ich beide Hände frei habe.
Egal, mit welcher Methode Du Deine Eier ausbrüten möchtest, ich wünsche Dir viele gesunde Wachtelküken! 🙂